Sonntag, 20. November 2011

" - die Schuld, ohne dass sich jemand schuldig fühlt. Die Tat ohne Täter."

Sind das nun die Verantwortlichen in der Flächenwidmung? Die haben 2003 die Widmung geändert. Wer hat hier seine Interessen durchgesetzt? Wer hat diesen Alte Donau Arm den Spekulanten ausgeliefert?
Die MA 19, die sich um das Stadtbild sichtlich keine Sorgen macht ? Oder nur in Neuwaldegg?
Die Bezirkspolitiker? Die selber scheinbar hilflos mit den Armen rudern? 
Die Anrainer? Weil sie sich nicht um die Widmungsänderung gekümmert haben? Und damit der Fehldimensionierung indirekt zugestimmt haben?
Die Spekulanten? Die holen das Maximum an Kubatur heraus -
Wir alle? Die dem ganzen kommentarlos zusehen?
 
Fulbert Steffensky

 


Freitag, 18. November 2011

(T) Raum und Wirklichkeit

Auf dem Weg durch das unendliche Netz könnte man meinen, die Alte Donau sei ein Idyll, ein Edel (Kiesel) Stein unter den wiener Naherholungsgebieten.
Aufrechte Ö1 Redakteure gestalten kurzweilige Features. Die investigative ORF Frau bringt einen 40 Minuten Beitrag "Am Schauplatz".
Blauäugige U1 Benutzer schwärmen von dem raschen Zugang, dem romantischen Setting und der basisnahen Grundversorgung mit Wiesen, Wassern und Rotfedern.


Und wie sieht es denn an den Gestaden des kostbaren und ach so romantischen Erholungsraumes aus:
einer Bauordnung von bis zu 14,50 Metern verdanken wir realisierte suppi-feine Luxusappartment Häuser in 4 Stockwerken.
Und was noch kommt macht mir Gänsehaut:
Wenn es nur erfunden wäre!
diese berühmte "Kaschemme" (dixit Glockenstein) steht derzeit hier in der  Julius Payergasse



das ist der Blick vom Kaiserwasser aus....


Aber bald schon wird es
mit den unerträglichen Zuständen vorbei sein und ein weiterer Tempel aus Glas und Beton wird uns Kaisermühlnern über das Wasser entgegen blitzen!
Aus mit Romantik!

Dienstag, 8. November 2011

MA 19 Architektur und Stadtgestaltung

MA 19
Originalzitat/confession:

"Architektur prägt die Qualität der Stadt - über Bauwerke sowie über die dadurch entstehenden Strukturen, öffentlichen Räume und Zwischenräume. Im Sinne einer hohen Lebensqualität für die Menschen, die in einer Stadt wohnen, arbeiten und sich in ihr aufhalten, ist hochwertige Architektur ein wichtiges Anliegen der Stadtpolitik."

Die MA 19 hat ihre Bewilligung zur weiteren, überdimensionierten Verbauung durch die Firma Mariposa erteilt.

Kein Kommentar,
Rana

Montag, 7. November 2011

Schöne, neue Welt!

Und jetzt die Denksportaufgabe zum frühen Abend:




Welches ist Fake,
                 welches ist echt
                                und welches ist demnächst Realität????



Aber für heute Schluß mit grausam!


Rana

Wie alles begann....

Das Franz Josefs Land, das wissen die Kaisermühlner aber sonst nicht alle Wiener, gibt dem Kaiserwasser seine Kulisse, seine Schauseite, so zu sagen. Hier, an einem der beliebtesten Badeplätze der Wiener, erstreckt sich diese Halbinsel in die Alte Donau. Und am Ende dieser Halbinsel befand sich der Urwald, das Herzstück, die grüne Hölle des Franz Josefs Landes.


In diesem seit 100 Jahren unberührten Spitzel wohnten die Geschwister Pfister. Vier Schwestern, Leni, Pepi, Mitzi und Fanni Pfister.
Aborigines und Überbleibsel der grausamen Seiten des 19. Jahrhunderts. Vom Wirtshaus-Papa einst zum Dienstpersonal zwangsverpflichtet,
lebten sie dort zölibatär fast 9 Jahrzehnte.
Die Zeiten gingen dahin und im Urwald änderte sich nichts. Die Pipihenderln scharrten am Ufer und die Bäume neigten sich und senkten ihre Äste in die Alte Donau. Mancher Sonntagsruderer fühlte sich im Unterschlupf der verwilderten Böschung wie Tarzan oder Florian Berndl ?

Doch wenn sie nicht gestroben wären, dann würde ich heute nicht Ihre Geschichte erzählen.
Denn die Schwestern waren wehrhaft (Leni immer mit Gummiknüppel unterwegs) und ließen niemanden in Ihren Zauberwald.
Der gehörte aber dem Stift Klosterneuburg. So kam es, dass Ende der 90er Jahre das große Wassergrundstück, die darauf lebenden Amphibien, Bäume, Bisamratten und alles frauenlos, schutzlos, da lagen, und somit einem neuen Pächter überantwortet wurden.

Dieser neue Pächter war die Firma Glorit. Es zahlt sich nicht aus, viele Worte zu verlieren.
Die Bauklasse war zwar mit BK I (=eins) angegeben, das bedeutete aber nicht weniger als Bauten in Höhe von 14 Metern. Kein Baum blieb stehen.
Die Flächenwidmung war fatal.

Das Aufwachen der Öffentlichkeit fand ab dem 3. Stockwerk statt und beim 4. Stockwerk war die Empörung groß.



Aber soweit noch nicht genug: daneben, am zweit schönsten Platzerl des Kaiserwassers, links von dem Glorit-Kasten, befinden sich zwei weitere Parzellen. Derzeit steht dort noch ein ebenerdiges Einfamilienhaus und daneben eine Badehütte.

UND JETZT baut wieder eine Baufirma, Mariposa, und wieder eine riesige Kubatur und wieder 14 Meter hoch.


Die gleiche Geschichte soll sich nun wiederholen. Und wir sollen zuschauen. Und deswegen gibt es ab heute diesen Blog.


Rana